Was sind die Tropen?

Die Tropen befinden sich alle entlang den Äquator (Breitengrad null). Deswegen ist es dort immer sehr warm und trocken bis sehr feucht. Man unterscheidet die Tropen in drei Kategorien. Einmal die immerfeuchten Tropen, in denen befinden sich die tropischen Regenwälder und sehr bekannt Nutzpflanzen wie die Ölpalme oder Kautschuk. Danach kommen die wechselfeuchten Tropen, dort befinden sich die Savannen. Die Savannen sind trockener als die tropischen Regenwälder, besitzen aber trotzdem wichtige Nutzpflanzen wie Erdnuss oder Baumwolle. Zuletzt gibt es noch die Wüsten und Halbwüsten. Sie sind die trockensten Flächen der Tropen. In ihnen findet man zwar Nutzpflanzen wie Dattelpalmen, aber die Viehzucht ist hier größer als bei den anderen.

Wie funktionieren sie?

Einzigartigkeit in den immerfeuchten Tropen

Die Immerfeuchten Tropen zeichnet ein besonderes Klima aus, das bei Durchschnittstemperaturen von 25 bis 30 Grad liegt und von hohen Niederschlägen, dem Zenitalregen, das ganze Jahr über geprägt ist. In den Tropen ist eine Isothermie, auch Tageszeitenklima genannt, zu verzeichnen, welches für hohe Temperaturschwankungen am Tag (ungefähr 10 Grad) sorgt. Die Tropen sind nicht nur wegen des besonderen Klimas einzigartig, die besitzen auch ein eigenes Ökosystem, das mit den günstigen klimatischen Bedingungen für die hohe Produktivität der Pflanzen sorgt. Wegen hohen Niederschlägen ist die Gefahr groß, dass Nährstoffe aus dem großporigen Boden ausgewaschen werden und den Pflanzen dadurch das Wachstum erschwert wird. Um dieses Problem zu umgehen, bilden die Bäume eine Symbiose mit sogenannten Mykorrhizae (Wurzelpilzen), die organisches Streu zersetzen und die Pflanze mit Nährstoffen versorgen. Dadurch können die Pflanzen viele Jahre nur mit einer dünnen Humusschicht (ca. 30cm) überleben. Das Wachstum ist im Regenwald generell üppig und ganzjährig, wodurch auch ein ständiger Laubabwurf stattfindet und die Humusschicht erneuert wird.


Stzockwerkebau

Stockwerkbau und Nährstoffkreislauf

Durch den Stockwerkbau des Regenwaldes müssen Pflanzen am Boden oder in unteren Schichten mit nur wenig Sonnenlicht auskommen, da die mächtigen Baumkronen das meiste zurückhalten. So findet man hochspezialisierte Pflanzen auf, wie die Epiphyten (Orchideen, Nestfarne), die auf der Baumrinde anderer Bäume wachsen können und mit der höheren Lage mehr Sonnenlicht aufnehmen können.

Artenvielfallt

Seid ihr in den Tropen, so findet ihr mehr Arten als irgendwo anders. Nur in der Inselwelt Indonesiens existieren 45 000 verschiedene Pflanzenarten, darunter sind 3000 Baumarten. Auf einer Fläche von 1 ha können durchschnittlich 100–150 Bäume mit einem Stammdurchmesser von mindestens 25 cm wachsen. Auf der südostasiatischen Insel Borneo haben Zoologen auf nur 19 Baumkronen 2000 Käferspezies entdeckt. Im Ganzen werden auf ungefähr 25.000 Arten in den Tropen geschätzt. Im Vergleich dazu gibt es Beispielsweise in ganz Deutschland nur 7000 Arten. Schaut man sich im mittelamerikanischen Staat Panama um, der zu großen Teilen von Regenwald bedeckt ist, findet man bis zu 890 Vogelarten. Auch hier nochmal zum Vergleich: In Deutschland leben 307 verschiedene Vogelspezies. Im Ganzen leben zwei Drittel der bekannten Arten von Landtieren in den Tropen.

Passatwinde

Die Passatzirkulation bestimmt das Klima der Tropen und sorgt dafür, dass Warme und Kalte Luft ausgetauscht wird, damit das Wärmegleichgewicht zwischen den Tropen und den Polen gewahrt wird. Der Passatstrom wird angetrieben durch Druckunterschiede, die von der ICT (innertropische Konvergenzzone), welche wenn die Sonne im Zenit steht auf der Äquatoriallinie liegt, bis zu den Wendekreisen verlaufen. Da die Sonneneinstrahlung in der ICT sehr hoch ist, heizt sich die Luft stark auf und steigt nach oben, wodurch ein Tiefdruck am Boden entsteht. Die Luft kühlt beim Aufsteigen ab, wodurch am Nachmittag ergiebige Regenfälle zustande kommen. In großer Höhe teilt sich der Luftstrom nach Norden und Süden (Antipassat), der jedoch durch die Corioliskraft (Ostrotation) abgelenkt ist. Aus diesem sinken kleine Luftmassen ab und strömen Richtung Urrine (Äquator).

Der Antipassat verläuft bis zu den Wendekreisen, an welchen ein Hochdruckgebiet entsteht und wechselt seine Richtung erneut zum Äquator (Passatwind, über dem Meer besonders ausgeprägt). Die heiße Luft der Passatwinde kann nicht weiter aufsteigen, da die darüberliegende absinkenden Luftpakete (trocken) wärmer sind und sich wie ein Deckel über die Passatwinde legen (Passatinversion). Deshalb ist der Niederschlag in dem Gebiet der Wendekreise sehr arm und es bilden sich wechselfeutche Tropen bzw. in den Randtropen Wüsten, da die kalte absinkende Luft sich erwärmt und den Böden und der Umgebung Wasser entzieht (nimmt es in Form von Wasserdampf auf).

Die ICT kann sich auch verschieben, was am Sonnenstand im Verlauf des Jahres liegt. So kommt die ungewöhnliche Verteilung der Niederschläge in den wechselfeuchten Tropen zustande, mal gibt es Trockenzeiten, wenn die ICT auf dem Äquator oder der anderen Erdhalbkugel liegt, mal extreme Regenzeiten, wenn die ICT im Bereich des jeweiligen Gebiets liegt. Auch Winde verschieben sich, da die Corioliskraft sich ändert, wenn die Erde rotiert.